„Die Welt von Gestern“ und „Die unsichtbare Sammlung“ in neuer Ausgabe

Beim Golden Luft Verlag aus Mainz ist im Oktober letzten Jahres eine neue Ausgabe von „Die unsichtbare Sammlung“ mit einem Nachwort von Thomas Schröder und einer Zeichnung von Tjark Ihmels als fadengeheftete französische Broschur erschienen.

Der Verlag selbst schreibt hierzu

Die unsichtbare Sammlung“ erzählt von einer außergewöhnlichen Begegnung, die vor Augen führt, was die Kunst für einen Menschen bedeuten kann. Ein bekannter Berliner Kunstantiquar sucht Anfang der 1920er Jahre einen Sammler auf, der über Jahrzehnte einen Schatz wertvoller Graphiken und Kupferstiche zusammengetragen hat. Als er, unangemeldet, bei ihm vorspricht, muss er erkennen, dass der alte Mann erblindet ist. Aber damit nicht genug. Er erfährt, dass dessen Familie, getrieben von der galoppierenden Inflation, die Drucke völlig unter Wert verkauft und heimlich durch leere Blätter ersetzt hat. Der Sammler jedoch ist nicht davon abzubringen, ihm seine Mappen zu zeigen, deren Inhalt er in- und auswendig kennt …

„Die unsichtbare Sammlung“ – geschrieben 1925 – handelt von Gewinn und Verlust in einer Welt, in der alles seinen tradierten Wert verloren hat und auch die Kunst zur bloßen Ware geworden ist. Dagegen steht die Kraft von Imagination und Erinnerung als Quelle eines kulturellen Gedächtnisses, in dem der Gehalt eines nicht mehr Sichtbaren lebendig bleibt.


Im S. Fischer Verlag zu ist zudem eine erstmals kommentierte Ausgabe von „Die Welt von Gestern“ erschienen. Den Kommentar besorgte Oliver Matuschek. Der Verlag schreibt hierzu:

 

 

 

 

 

Stefan Zweigs »Erinnerungen eines Europäers« bieten ein lebendiges Panorama des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dieses autobiographische Zeitgemälde erscheint nun in einer kommentierten Ausgabe. Zum ersten Mal wird der Text auf der Grundlage von umfangreichem, teilweise bisher nicht ausgewertetem Quellenmaterial mit einem breiten kulturwissenschaftlichen Ansatz erschlossen. Durch die Auswertung von Notizen, Kalendern und anderen persönlichen Dokumenten lässt sich Zweigs Umgang mit den eigenen Erinnerungen – bewusste Auslassungen, Betonungen oder Verschleierungen – erstmals im Detail nachvollziehen. Bezüge zur Biographie und zum Werk werden ebenso offengelegt wie die Verbindungen zu Zeitgenossen und politischen Ereignissen. Als Textgrundlage dient die Fassung des Erstdrucks (Bermann-Fischer, Stockholm 1942).
Die vielseitige Edition von Oliver Matuschek bietet den idealen Zugang zu Stefan Zweigs im Exil entstandenen Erinnerungsbuch.

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