Was in Salzburg seit Monaten ein raunendes Gerücht war, kam nun an die Öffentlichkeit: Stefan Zweigs Haus, das er von 1919-1934 bewohnte, wurde laut Standard für 8,4 Millionen Euro an Wolfgang Porsche verkauft.
Wiederholt erwähnt Stefan Zweig in seinem berühmten Erinnerungsbuch „Die Welt von Gestern“ sein Haus auf dem Kapuzinerberg, als Wohnort für seine Familie, als Anziehungspunkt für zahlreiche Gäste aus vielen Ländern, aber auch als Ort der Ruhe und Zurückgezogenheit für seine schriftstellerische Arbeit und die Beschäftigung mit seiner Autographensammlung.
„Wieder hatte das Schicksal mir einen Wunsch erfüllt, den ich selbst kaum auszudenken gewagt, und unser Haus auf dem Kapuzinerberg wurde ein europäisches Haus. Wer ist dort nicht zu Gast gewesen? Unser Gästebuch könnte es besser bezeugen als die bloße Erinnerung, aber auch dies Buch ist mit dem Haus und vielem anderem den Nationalsozialisten verblieben. […] Wie viele gute und helle Stunden geistigen Gesprächs wehte jeder Sommer uns zu!“
Stefan Zweig: Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers.
Herausgegeben und kommentiert von Oliver Matuschek. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag 2017, S. 370f.